Der Schapendoes
Wesen / Familienhund
Als Hütehund besitzt der Schapendoes eine ganz enge Beziehung zum Menschen und wird versuchen, sich ständig in seiner Nähe aufzuhalten. Eine Zwingerhaltung ist aus diesem Grund unmöglich. Man kann den Schapendoes als lebhaften, aber keineswegs nervösen Hund bezeichnen. Er ist aufmerksam, fröhlich und außerordentlich intelligent. Da er stets zu Spaß und Spiel aufgelegt ist, stellt er den idealen Hund für Familien mit Kindern dar. Man sollte jedoch niemals vergessen, dass der Schapendoes noch vor wenigen Generationen ein Arbeitshund war. Er verlangt auch jetzt noch nach einer sinnvollen, abwechslungsreichen Beschäftigung.
Eine Runde um den Häuserblock ist für ihn nicht ausreichend, und ein großer Garten ist nicht unbedingt ein Ersatz
für einen Spaziergang. Als sinnvolle Beschäftigung sind z.B. Formen des Hundesportes wie Agility oder Breitensport anzusehen. Auch als Rettungshund ist der Schapendoes durchaus zu gebrauchen (s.u.).
Da die Rasse keinen großen Jagdtrieb besitzt, kann man ihn getrost frei laufen lassen, vorausgesetzt, er wurde gut erzogen, es ist gestattet und man befindet sich außerhalb der Gefahrenzone von
befahrenen Straßen.
Zwar kann ein aufgescheuchtes Rebhuhn oder ein fliehender Hase schon einmal kurz verfolgt werden, doch bei intakter Beziehung zu seinen Besitzern wird er sich nie weit von ihnen
entfernen.
Er ist auch ein idealer Begleiter für Jogger oder Radfahrer. Zur Erziehung sei angemerkt, dass er durch seine Intelligenz einerseits und seine Selbständigkeit andererseits eigentlich nur ein großes
Maß an liebevoller Konsequenz braucht. Also, was verboten wurde, sollte heute und immer verboten sein! Harte Erziehung mit Strafen verträgt ein Schapendoes nicht; bei einem so sensiblen und
intelligenten Hund ist sie auch vollkommen überflüssig. Mit positiver Verstärkung kommt man viel besser zum Ziel. Es kann jedem empfohlen werden, eine Welpenschule mit dem Hund zu
besuchen.
Der Schapendoes erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Inzwischen wird er auch außerhalb seiner Heimat in den
Niederlanden, in der Schweiz, Österreich, Frankreich, Finnland, Dänemark, Schweden, Belgien, Luxemburg und in Deutschland gezüchtet.
Die Nachfrage nach diesem fröhlichen, langhaarigen Hund ist sehr viel größer als das Angebot. In Deutschland gab es im Jahre 1998 etwa 500 Tiere, die im VDH registriert waren. Der erste Wurf fiel in
Deutschland im Jahre 1986. Sein fröhliches Wesen erobert die Herzen im Nu. Er ist aufmerksam, temperamentvoll und sehr intelligent. Da er stets zu Spaß und Spiel aufgelegt ist, kann man ihn als
idealen Hund für Familien mit Kindern bezeichnen.
Als Hütehund möchte er stets dort sein, wo sich sein Herrchen oder Frauchen aufhält. Sozialkontakte gehören zu
seinen Grundbedürfnissen. Dies macht ihn als Familienhund so wertvoll. Der Familie muss allerdings auch klar sein, dass man Lebensgewohnheiten, die diesem Bedürfnis entgegenstehen, soweit es
möglich ablegen sollte. Schapendoezen – so der Plural von „Schapendoes“ – lernen sehr leicht und schnell. Ihre Intelligenz befähigt sie sehr schnell auszuloten, was bei dem einzelnen Familienmitglied
möglich ist und was nicht. Hier setzt die Forderung nach der oben erwähnten Konsequenz ein. Diese sollte auch von Kindern, sobald sie dazu in der Lage sind, durchgehalten
werden.
Es ist also nicht nur das knuddelige Aussehen unserer Schapendoezen, die sie so beliebt machen. Es handelt sich um eine Rasse mit großen sozialen Fähigkeiten, manchmal anspruchsvoll in der Erziehungsarbeit, die aber bei angemessener Selbsterziehung leicht zu meistern ist, und mit einer hohen Toleranzschwelle gegenüber seinem Umfeld
Geschichte
Der Schapendoes [sprich: Schapeduss] ist der zotthaarige Hütepudel der niederländischen Heidegegenden. Er war als hochintelligenter, wendiger Arbeitshund im vorigen Jahrhundert bei den Schäfern dieser Gegend beliebt. Primär handelt es sich also nicht um einen Mode- oder Ausstellungshund. Dies sollte er nach den Vorstellungen seines "Retters", dem Kynologen und Publizisten P.M.C. Toepoel, auch nie werden. Die Hütehunde allgemein sind hochspezialisierte Arbeitstiere. Sie entstanden durch die meisterhafte Zuchtwahl der Schäfer und Hirten über viele Jahrhunderte.
Je nach den Bedürfnissen ihrer ursprünglichen Heimat sind Größe, Fell und auch zum Teil die Arbeitsweise unterschiedlich. Allen gemeinsam ist ihr großer Arbeitswille, ihr Hang zum selbständigen Arbeiten, ihr inniger Bezug zum Menschen und ihre große Bewegungsfreude. Um den Bezug zu dem Wesen dieser Hunde richtig aufbauen zu können, ist ein Blick in die Vergangenheit unerlässlich. So manche Verhaltensweise kann erst dann richtig gedeutet werden, und